Zerstörungsfreie Prüfung
Die zerstörungsfreie Prüfung mit der Kurzbezeichnung ZfP oder im Englischen NDT (Nondestructive Testing) ist ein wichtiger Bestandteil der industriellen Qualitätssicherung. Sie hat zum Ziel sowohl die Zuverlässigkeit als auch die Sicherheit von Bauteilen, Systemen und Infrastrukturen zu gewährleisten, ohne diese zu modifizieren oder dauerhaft zu schädigen. Bei der Prüfung und Inspektion wird der aktuelle Zustand bewertet, Fehler sowie Mängel erkannt und nach deren Beseitigung der sichere Betrieb gewährleistet sowie die Nutzungsdauer verlängert.
Fluoreszierende Eindring- und Magnetpulverprüfung
Die fluoreszierende Eindringprüfung (PT) und Magnetpulverprüfung (MT) sind die leistungsfähigsten Verfahren in der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung zum Auffinden kleinster Oberflächenfehler. Neben den eingesetzten Prüfmitteln, Chemikalien und Verfahren ist die UV-Strahlungsquelle von zentraler Bedeutung für die Fehlererkennbarkeit. Ohne ausreichende Intensität im benötigten Spektralbereich werden relevante fluoreszierende Anzeigen nicht sichtbar und der Prüfer stuft unter Umständen sicherheitsrelevante Bauteile als fehlerfrei ein. Um dies zu vermeiden sind die UV-Strahlungsquellen wegen ihrer begrenzten Lebensdauer regelmäßig zu überprüfen und die dafür eingesetzten Messgeräte in festgelegten Zeitabständen zu rekalibrieren.
UV-Strahlungsquellen
Die zur fluoreszierenden Eindringprüfung (PT) und Magnetpulverprüfung (MT) erforderliche UV-A Strahlung wird heute fast ausschließlich durch LED-Technik erzeugt und haben die in der Vergangenheit eingesetzten Quecksilberentladungslampen, Halogenlampen und Xenonlampen fast vollständig abgelöst.
Die Vorteile von UV-A Strahler auf LED-Basis sind:
▪ wesentlich höhere Effizienz (geringerer Energieverbrauch)
▪ geringere Wärmeentwicklung, dadurch passive Kühlung möglich
▪ keine schädliche und gefährliche UV-B und UV-C Strahlung
▪ sofortige Betriebsbereitschaft mit voller Intensität
▪ jederzeit aus- und wieder einschaltbar
▪ geringer Weißlichtanteil
▪ lange Lebensdauer
▪ einfacher Schutz gegen Umwelteinflüsse, geringe mechanische Empfindlichkeit
Der Einsatz von UV-A LED-Strahlern in der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung ist in verschiedenen Normen und Technischen Vorschriften, wie DIN EN ISO 3059, ASTM 3022, Rolls-Royce RRES 90061 und Airbus AITM 6-1001 beschrieben. Das Strahlungsmaxima für die Anregung der Fluoreszenz liegt bei 365 nm.
Prozesssicherheit durch kalibrierte Messgeräte
Die Kalibrierung der Bestrahlungs- und Beleuchtungsstärkemessgeräte für die Eindring- und Magnetpulverprüfung ist in der DIN EN ISO 3059 vorgeschrieben:
▪ Kalibrierintervall nach Herstellerangaben, jedoch mindestens alle 12 Monate
▪ Kalibrierung rückführbar auf nationale, europäische oder internationale Normale
▪ Kalibrierung des UV-A Bestrahlungsmessgeräts mit Schmalbandstrahlung bei 365 nm
▪ Kalibrierung des gesamten Systems, Anzeigeeinheit und Sensoren
▪ Dokumentation der Kalibrierung mit Zertifikat
GOSSEN führt Kalibrierungen für Bestrahlungs- und Beleuchtungsstärkemessgeräte durch. Ausführliche Informationen darüber finden Sie unter LICHTLABOR oder rufen Sie uns einfach an.
Kompendium der UV Messtechnik
Dieses Kompendium der UV Messtechnik gibt einen Überblick über den gesamten Bereich der UV-Strahlung und beschäftigt sich mit deren Einteilung, Erzeugung, Sicherheitsvorkehrungen, Anwendungen und Normen, sowie deren Messung und der Kalibrierung von Messgeräten. Bei den Anwendungen wir speziell die zerstörungsfreie Prüfung mit den Anforderungen an die Messung und Kalibrierung behandelt, ein Bereich den GOSSEN mit der erweiterten Dienstleistung des Kalibrierlabors adressiert.